Am 27.11.1889 nehmen zwei Dresdner Diakonissen den ersten Pflegling, ein 16-jähriges Mädchen aus Dresden, auf. Am 02.12.1889 wird das Mädchenhaus (heute Gartenhaus) eingeweiht.
Am Montag nach dem 1. Advent, 2. Dezember 1889, konnte die Weihe stattfinden. Durch die rastlosen Bemühungen des Herrn Grafen von Brühl und seiner Gemahlin war das Haus zur Aufnahme der Schwestern und der Kinder sorgfältig bis ins Kleinste ausgestattet. Am 27. November waren die beiden Diakonissen, denen die Pflege der Kinder anvertraut werden sollte, eingetroffen und hatten auch bereits den ersten Pflegling, ein 16 jähriges Mädchen aus Dresden, in Empfang genommen. Der Vereinsgeistliche, P.Seidel, hielt die Weihrede auf Grund von Psalm 118, 21, 25; Herr Sup. lic. Schweinitz aus Radeberg vollzog unter Gebet die Weihe des Hauses zu einer Stätte der Barmherzigkeit im Namen des dreieinigen Gottes, und der Vorsitzende des Landesvereins, Otto Graf Vitzthum von Eckstädt, begrüßte die Gäste, verpflichtete die Diakonissen durch Handschlag, wünschte den Ärzten, die dem Hause ihre bewährte Kraft widmen wollen, Herrn Geh. Medizinalrat Dr. Fiedler in Dresden und Dr. med. Zängel in Radeberg, gesegneten Erfolg, dankte allen, die das Werk bis hierher mit Gaben, Rat und Rechtsbeihilfe, Ermutigung und Gebet gefördert hatten, und bat um fernere Unterstützung. Mit gemeinsam gesprochenen Vaterunser und dem vom Herrn Sup. Schweinitz erteilten Segen wurde die kleine Feier geschlossen. So waren die Pforten Kleinwachaus geöffnet.
Quelle: VII Heft: Die Epileptischen-Anstalt Kleinwachau bei Radeberg / Pfarrer Müller in Seifersdorf, Dresden 1912, zu beziehen über Geschäftsstelle des Landesvereins für Innere Mission