Am 23.10.1903 wird das Talhaus eingeweiht.
Das mit Zentralheizung versehene „Talhaus“ von Herrn Baumeister Ulbricht in Radeberg außerordentlich schön, geschmackvoll und zweckmäßig erbaut, enthält im Parterre Wohn-, Arbeits- und Eßzimmer, Schlafsaal, private Zimmer und Badestube. Im oberen Stockwerk befinden sich verschiedene Kranken- und Privatzimmer, Schwesternwohnungen und Pflegerstube. Bis dahin wurden sämtliche Knaben im Waldhaus verpflegt, in dessen Obergeschoß eine besondere Station für Knaben unter 12 Jahren eingerichtet war; doch war es leider nicht möglich, die geistesschwachen Knaben von den geistig frischen zu trennen und die Schwachen besonders zu pflegen. Zudem liefen soviele Bitten um Aufnahme ein, daß die Räume des Waldhauses nicht mehr genügten. Das neuerbaute Talhaus ist nun hauptsächlich dazu bestimmt, die geistig Schwächeren aufzunehmen. Ferner war es vor Erbauung des Talhauses nicht möglich, Pfleglinge bemittelter Stände als Privatkranke aufzunehmen. Nun aber ist diese Möglichkeit vorhanden, da im Talhause mehrere Privatzimmer eingerichtet sind.
Die Baukosten des neuen Hauses beliefen sich auf etwa 42 000 Mark; von der Landesversicherungsanstalt Königreich Sachsen wurde hierzu ein weiteres hypothekarisches und amortisierbares Darlehen von 20 000 Mark gewährt.
Aus: Nachrichten aus dem Rödertal, Die Epileptischenanstalt Kleinwachau bei Radeberg, 15. Bericht, 1904