Beherzt griffen der Geschäftsführer des Sächsischen Epilepsiezentrums Martin Wallmann und Dr. Thomas Mayer, Chefarzt, zum Spaten und markierten so symbolisch den Ausbau des Fachkrankenhauses für Neurologie. Was am 27. März 2015 mit dem ersten Spatenstich begann, das soll Ende 2016 als eine der modernsten Kliniken zur Versorgung schwerbehinderter Epilepsiepatienten eröffnet werden. Diese Spezialisierung macht die Erweiterung des Sächsischen Epilepsiezentrums zu einem einzigartigen Bauprojekt im Freistaat Sachsen. Auch Barbara Klepsch, die Ministerin für Soziales und Verbraucherschutz des Freistaates griff zum Spaten, schließlich fördert der Freistaat Sachsen den 4,95 Mio. EUR teuren Bau zu 80%.
Nach anderthalbjähriger Bauzeit werden drei Etagen eine nutzbare Fläche von 1.600qm bieten und somit genug Raum für Behandlung, Ergotherapie aber auch Seelsorge. Zusätzlich entsteht eine Allgemeinarzt-Praxis im Gebäude. Kernpunkt des Baus ist die neu entstehende Station 5. Auf 12 Betten wird hier die Behandlung von Menschen mit teils schweren, komplexen Behinderungen und Epilepsie erfolgen. Menschen, die in anderen Krankenhäusern nur schwer eine Aufnahme finden. Das bedeutet im Kern: mehr Platz und modernste Räume für Therapie und Diagnostik behinderter Epilepsiepatienten. Dr. Thomas Mayer, Chefarzt des Sächsischen Epilepsiezentrums, sieht mit der baulichen Erweiterung große Vorteile für seine Patienten: „Wir können auf der neuen Station 5 dann eine noch höhere Qualität in der Pflege, Beobachtung und Betreuung behinderter Menschen anbieten. Möglich wird das durch den Zugewinn an Räumlichkeiten. Wir bauen acht Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer, alle mit eigenen Nasszellen.“ Ausgebaut wird dann auch das bestehende Rooming-in, also die Übernachtungsmöglichkeiten für Begleitpersonen.
Auf drei Geschossen soll sich der neue Bau neben den bisherigen zwei Krankenhausgebäuden harmonisch einfügen. Und doch werden die moderne Architektur und die runden Formen durchaus auffallen. Architekt Steffen Burucker erklärt: „Wir wollten nicht einfach eine Kiste platzieren, die sich dem Nachbarhaus anpasst. Wir sehen das neue Haus als Dreh- und Angelpunkt. Es kann die Bewegungen auf dem Klinikgelände aufnehmen, innen wie außen.“ Hinter der Form stecken Beobachtungen und Analysen. Das Architekten-Team von buruckerbarnikol+thoma sammelte Meinungen und Wünsche von Ärzten, Pflegern und Patienten des Hauses. Das Ergebnis ist eine runde Form, die einen klaren Vorteil verspricht: Die Patienten können sich im Gebäude bewegen, ohne dabei auf Sackgassen zu treffen.
Nach dem Spatenstich folgen aufwendige Bauvorbereitungen. So müssen wichtige Leitungen und Medien verlegt werden, auch Straßen und Wege werden verändert. Im Sommer 2015 beginnen die Rohbauarbeiten. Die Fertigstellung des neuen Hauses ist Ende 2016 geplant.
Zurzeit bietet das Fachkrankenhaus für Neurologie 50 Betten. Nach der Eröffnung der neuen Station 5 mit ihren 12 neuen Betten wird die Gesamtbettenzahl insgesamt aber lediglich auf 53 Betten steigen, da mit dem Neubau ältere Dreibettzimmer auf Doppel- und Einzelzimmer verringert werden.