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  • 1891 Berghaus

20.10.1891 – Einweihung Berghaus

Einweihung des Berghauses, das für 14 Jungen Platz bietet.

Da die Erfolge im Mädchenhaus recht günstig waren und immer mehr Bitten, auch fallsüchtige Knaben aufzunehmen, eingingen, so entschloß sich der Vorstand im November 1890, zum Bau eines Knabenhauses. Oben auf der Höhe bot sich ein geeigneter Bauplatz. Da der untere Brunnen nur für ein Haus den Wasserbedarf gab gings fürs erste ans Brunnengraben. Fast 30 Ellen tief mußte gebohrt werden, bis sich das ersehnte Wasser zeigte.

Danach konnte man zum Grundgraben schreiten. Am 20. März 1891 wurde der Grundstein gelegt, schon am 15. Mai der Dachstuhl aufgesetzt.

Dienstag den 20. Oktober 1891, nachmittags 4 Uhr wurde das neuerbaute Knabenhaus geweiht.Die Kosten belaufen sich ohne innere Einrichtung auf 15 – 16.000 Mark, es ist im Stil dem Mädchenhause ganz ähnlich und kann eine Familie von 14 Knaben aufnehmen.

Für das Leben im Hause wurde die Tagesordnung des Mädchenhauses übernommen. Schule ist Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 – 12 Uhr bei Schwester Elise Frotscher. Mittwoch und Sonnabend von 2 – 4 Uhr bei einem Seifersdorfer Lehrer. Außer der Schulzeit beteiligen sich die Knaben früh an der Hausarbeit, beschäftigen sich unter Aufsicht des Hausmanns mit Feld-, Erd- und Gartenarbeiten, Holzsägen, Strohflechten, Schuhflicken und Laubsägen. Turnen, Freispiele, Soldatenaufzüge mit Trommel und Harmonika bringen in diese Beschäftigungen die nötige Abwechslung.

Für das Knabenhaus überließ uns die Diakonissenanstalt wieder 2 Schwestern, so daß zur Zeit 4 in der Anstalt arbeiten.

Vor Baubeginn des Knabenhauses stellte sich heraus, daß auf dieser Seite eine Zufahrtsstraße zum Anstaltsgrundstück nötig sei, deshalb wurde ein in der Richtung nach Wachau zu angrenzendes Stück Land für den Preis von 2400 Mark angekauft.

Die Zahl der Pfleglinge im Mädchenhause hat sich auf 16 erhöht.

Besonders in dem Wohn- und Arbeitszimmer ging es sehr eng zu; der Vorstand beschloß daher, abermals einen Schlafsaal anzubauen und durch Teilung des bisherigen eine zweite Wohnstube und eine geräumige Küche zu beschaffen. Die erstere war deshalb notwendig, weil die Mädchen doch untereinander sehr verschieden sind in Bezug auf Alter und Größe, auch auf ihren geistigen Zustand und den Grad der Krankheit; nunmehr ist uns die Möglichkeit einer gewissen Scheidung je nach dem einen oder anderen Gesichtspunkt gegeben. Und die Küche mußte deshalb vergrößert werden, weil im Mädchenhaus für die ganze Anstalt, auch für das Knabenhaus gekocht werden muß.

Aus: Nachrichten aus dem Rödertal, Die Epileptischenanstalt Kleinwachau bei Radeberg, 2. und 3. Bericht, 1891 und 1892
  1910  /  Wohnen  /  Zuletzt aktualisiert 28. Mai 2014 von Kleinwachau  / 

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